Flugangst überwinden: unsere gemeinsame Reise durch die Wolken & Ängste

Hey, ich bin Livia und ich reise gerade mit Fabio um die Welt. Was für viele nach purer Freiheit und Abenteuer klingt, ist für uns jedes Mal auch ein kleines Stück Überwindung. Denn Fabio leidet seit Jahren unter Flugangst.

Und trotzdem: Wir fliegen. Ohne Medikamente. Mit schwitzigen Händen, Mut und einer grossen Portion Vertrauen.

Das hier ist unsere Geschichte: ehrlich und hoffentlich ermutigend für alle, die mit ähnlichen Ängsten zu kämpfen haben.

Die Anfänge: Turbulenzen im Kopf

Flugangst ist keine kleine Nervosität. Sie ist real, körperlich spürbar und manchmal überwältigend. Ich erinnere mich an unsere ersten Gespräche darüber. Für mich war Fliegen Routine, für ihn fühlte es sich an wie ein Kontrollverlust in 10.000 Metern Höhe.

Er sagte einmal zu mir:

„Für dich ist das nur ein Transportmittel. Für mich ist es eine riesige mentale Herausforderung.“

Das war der Moment, in dem ich verstanden habe: Es geht nicht um Vernunft, sondern um Gefühl. Also haben wir angefangen, die Angst gemeinsam anzugehen, Schritt für Schritt...

Wissen hilft: Vorbereitung statt Verdrängung

Vor unserer Weltreise wollte ich ihn bestmöglich unterstützen. Also habe ich ihm ein Buch über Flugangst geschenkt. Es ist geschrieben von einer Flight Attendant, die erklärt, was beim Fliegen wirklich passiert. Das hat uns beiden geholfen, viele Mythen und Horrorszenarien im Kopf zu entkräften.

Dann kam die Flughafenführung in Zürich. Ein echter Gamechanger! Ein Experte erklärte uns, was beim Fliegen im Hintergrund passiert. Von der Wartung über die Sicherheitschecks bis zu den Geräuschen, die man im Flugzeug hört.

Nach der Führung war Fabio zuversichtlicher.

Und dann kamen unsere „Trainingsflüge“: kleine Trips nach London, Amsterdam oder Rom. Jeder Start war eine kleine Mutprobe. Jede Landung ein persönlicher Sieg.

Heute: Fliegen ohne Medikamente, aber mit Mut

Jetzt sind wir auf Weltreise. Und ja, die Flugangst ist immer noch da. Aber sie hat ihren Platz gewechselt: Früher sass sie vorne im Cockpit, heute hinten im Passagierraum.

Ich sehe, wie er tief durchatmet, wenn das Flugzeug beschleunigt. Wie er meine Hand hält. Wie er mit mir redet, wenn Turbulenzen kommen, nicht, weil sie ihm nichts ausmachen, sondern weil er gelernt hat, damit umzugehen.

Er sagt oft:

„Ich bin nicht angstfrei. Aber ich bin fähig, trotz Angst zu fliegen.“

Und genau das ist Mut. Nicht die Abwesenheit von Angst, sondern der entschlossene Schritt trotzdem.

Unsere Tipps für alle mit Flugangst

Wenn du (oder jemand, den du liebst) mit Flugangst kämpfst, hier ein paar Dinge, die uns wirklich geholfen haben:

1. Wissen ist Macht:

Lerne, was beim Fliegen passiert. Bücher, Podcasts oder Führungen mit Experten helfen, rationale Sicherheit aufzubauen.

2. Kleine Schritte:

Starte mit kurzen Flügen. Jeder Erfolg stärkt dein Vertrauen.

3. Rituale & Routinen:

Lieblingsmusik, Atemübungen, ein vertrauter Snack. Kleine Gewohnheiten schaffen Stabilität.

4. Offen sprechen:

Sag dem Flugpersonal ruhig, dass du nervös bist. Viele Flugbegleiter sind darauf geschult und reagieren verständnisvoll.

5. Akzeptanz statt Kampf:

Angst ist okay. Sie will dich beschützen. Nimm sie mit, aber lass sie nicht ans Steuer.

Fazit: Liebe, Geduld und viele Starts

Diese Reise hat uns verändert. Ihn, weil er jeden Flug als persönlichen Erfolg erlebt. Mich, weil ich gelernt habe, dass man Angst nicht wegreden kann, aber man kann sie begleiten.

Und jedes Mal, wenn wir landen, schaue ich zu ihm rüber und denke: Das ist nicht der Mann mit Flugangst. Das ist der Mann, der mutig genug ist, mit seiner Angst um die Welt zu fliegen.

An alle da draussen, die mitfliegen, obwohl’s ihnen schwerfällt: ihr seid mutiger, als ihr glaubt.

Und jetzt du....

Leidest du unter Flugangst? Kennst du jemanden, der unter Flugangst leidet? Hast du weitere Tipps und Tricks für einen entspannten Flug? Wir freuen uns über deinen Kommentar.