Sri Lanka Rundreise: Von alten Königsstädten bis zu Palmenstränden
- Livia Walker

- 19. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Nov.
Unsere Sri Lanka Rundreise. Ein Monat durch Sri Lanka. Mit Zug, Bus, Tuk Tuk und jeder Menge neue Erlebnisse. Unsere ehrliche Erfahrung, Route und Reisetipps von Anuradhapura bis Mirissa. Perfekt für alle, die das Land individuell entdecken möchten.

Ein Monat Freiheit: unsere Rundreise durch Sri Lanka
Nach unserer geführten Tour in der Türkei wollten wir in Sri Lanka das Gegenteil: komplett frei reisen. Kein fixer Zeitplan, keine Gruppe, nur wir, unsere Rucksäcke und ein vager Plan, inspiriert von der Route von gehmalreisen.
Einen Monat lang sind wir durch das Land gereist. Mit Zügen, Bussen, Tuk Tuks und offenen Herzen. Und ehrlich? Sri Lanka war Liebe auf den zweiten Blick. Ein Land voller Überraschungen, Herzlichkeit und unvergesslicher Begegnungen. Manchmal laut, manchmal chaotisch, aber immer echt.
Unsere Route: Einmal rundherum
1. Anuradhapura – Geschichte, Ruhe und erste Tempelgefühle
Unsere Reise begann im Nordwesten, in der alten Königsstadt Anuradhapura. Zwischen alten Stupas, Bodhi-Bäumen und meditierenden Mönchen fühlten wir uns sofort entschleunigt. Ein Ort, an dem Spiritualität greifbar ist und wo man die ersten Tuk-Tuk-Verhandlungen überlebt.
Tipp: Mietet euch ein Tuk Tuk oder Fahrrad, um die riesigen Tempelanlagen zu erkunden. Geht früh am Morgen los, es wird richtig heiss. Und nehmt Socken mit (damit ihr eure Fusssohlen nicht verbrennt, man darf nur barfuss oder mit Socken in Tempelbereiche)!
2. Jaffna – Unbekannt und authentisch
Viele Reisende lassen Jaffna aus. Zu Unrecht, wie wir finden. Die Region im äussersten Norden war lange vom Bürgerkrieg geprägt, heute erlebt sie eine stille Wiedergeburt. Wir assen richtig scharfes Tamil-Curry, nahmen am Nallur Festival teil (wovon wir vor unserer Anreise nichts wussten), und spürten eine andere, weniger touristische Seite des Landes. Tipp: Unbedingt mit Einheimischen sprechen. Sie freuen sich über die seltenen Besucher und die Geschichten, die man hier hört, vergisst man nie.
3. Trincomalee – Strände und Schnorchelparadies
Nach dem kulturellen Norden kam das Meer, und was für eines! Trincomalee hat Strände, die man fast für die Malediven halten könnte. Wir verbrachten Tage mit Schwimmen, Lesen und essen am Strand von Uppuveli. Ein Ort zum Durchatmen.
Tipp: Macht einen Ausflug zur Pigeon Island. Wunderschön zum Schnorcheln, hier kann man Riffhaie, Schildkröten und viele bunte Fische sehen. Aber tragt Sorge zur Natur, steht nicht auf die Korallen!
4. Sigiriya – Der Löwenfelsen ruft
Ein Fels, den man nicht so schnell vergisst: Sigiriya Rock, die berühmteste Sehenswürdigkeit Sri Lankas. Ja, es ist touristisch. Sehr touristisch. Falls ihr keine Lust auf klettern habt, macht eine Safari in den Minneriya Nationalpark um Elefanten zu sehen.
Tipp: Wenn ihr weniger Trubel wollt, steigt auf den Pidurangala Rock daneben, das haben wir gemacht. Der Blick auf Sigiriya ist noch schöner. Zieh deine Trekkingschuhe an, es ist eine kleine Kletterpartie.
5. Arugam Bay – Surfen, Sonne, Seele baumeln lassen
An der Ostküste fanden wir unseren Rhythmus. Arugam Bay ist entspannt, jung, hip. Surfer, Backpacker, süsse Cafés. Wir blieben länger als geplant, typisch Sri Lanka.
Tipp: Auch wenn ihr nicht surft, bucht trotzdem eine Surflektion. Spass ist garantiert. Oder geht in den Kumana Nationalpark, viel weniger überlaufen als der Yala-Nationalpark.
6. Ella – Züge, Nebel und Teeplantagen
Die Zugfahrt von Kandy nach Ella ist berühmt (bucht Tickets frühzeitig). Die Brücke, über die der Zug fährt, noch viel mehr. Wir sparten uns die Zugfahrt und genossen lieber den Blick auf die Brücke. Ella selbst ist klein, touristisch, aber charmant. Wir wanderten zum Little Adam’s Peak, assen Dhal Curry mit Aussicht und tranken zu viel Tee.
Tipp: Besucht eine Teeplantage, pflückt eure eigenen Teeblätter und geniesst ein Tea-Tasting.
7. Tangalle – Palmen, Sand, Stille
Nach Wochen voller Bewegung suchten wir Ruhe und fanden sie in Tangalle. Einsame Strände, kleine Gästehäuser, Wellenrauschen als Hintergrundmusik.
Tipp: Für uns einer der schönsten Orte zum Durchatmen perfekt, um die Reise ausklingen zu lassen oder die Weiterreise zu planen.
8. Mirissa – Sonnenuntergänge und Meeresschildkröten
Zum Abschluss gab’s noch einmal Ferien-Feeling. Mirissa ist lebendig, aber nicht überlaufen. Palmen, Beachbars und leuchtende Sonnenuntergänge auf dem Coconut Tree Hill. Wir besuchten ein Schildkröten-Rescue-Center und durften anschliessend Babyschildkröten auf ihren Weg ins Meer schicken. Ein unvergessliches Erlebnis.
Tipp: Wenn ihr etwas Gutes tun wollt, besucht die Koggala Sea Turtle Farm & Hatchery. Was die Menschen dort für den Meeresschutz machen, ist wirklich toll.
Das Land und seine Menschen
Sri Lanka hat uns berührt. Die Gastfreundschaft ist ehrlich, nie aufgesetzt. Überall wurden wir mit einem Lächeln empfangen. Manchmal schüchtern, manchmal herzlich laut.
Die Küche ist ein Traum für alle, die Gewürze lieben: Curry, Dhal, frisches Obst, Roti, Kottu. Jeder Tag schmeckte ein bisschen anders, aber immer intensiv.
Tipp: Bestellt euer Curry lieber „mild“, die lokale Definition von „nicht scharf“ ist… relativ.
Unsere Tipps für euch
1. Langsam reisen. Sri Lanka sieht klein aus, aber Distanzen dauern. Lieber weniger Orte, dafür mehr Zeit.
2. Zugfahren ist ein Erlebnis, kein Transportmittel. Die Zugstrecken sind wunderschön. Fenster runter, Haare im Wind, einfach geniessen.
3. Respekt und Gelassenheit mitbringen. Religion spielt eine grosse Rolle. Schultern und Knie bedecken ist wichtig.
4. Wasser, Sonnencreme, Mückenschutz immer dabeihaben. Die Tropen sind wunderschön, aber gnadenlos für Unvorbereitete.
5. Geht dort essen wo es die Locals tun. Die besten Gerichte bekommt man in kleinen, unscheinbaren Restaurants. Gekocht von Müttern und Grossmüttern, die ihr Leben lang Curry perfektioniert haben.
Unser Fazit
Sri Lanka war für uns mehr als eine Reise. Es war unser erster echter Monat in völliger Freiheit. Ohne Plan, ohne Druck, mit offenen Herzen.
Wir haben gelernt, dass man nicht alles wissen muss, um loszufahren. Dass die besten Begegnungen oft zufällig passieren. Und dass ein Land, das so klein scheint, so viel Grosses in sich tragen kann. Die Menschen werden dich zum lächeln bringen und die Natur wird dich staunend zurücklassen.
Wenn du ein Reiseziel suchst, das Natur, Kultur, Spiritualität und Strände vereint, dann geh nach Sri Lanka.





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