Vietnam Rundreise: Vom Norden bis in den Süden

Von Hanoi bis Ho Chi Minh City, Vietnam Rundreise: Unsere zweieinhalb Wochen durch Vietnam. Highlights, ehrliche Eindrücke und Tipps für eine Reise voller Geschichte, Geschmack und Herzlichkeit.

Zugegeben, vor unserer Reise nach Vietnam waren wir skeptisch. Wir hatten zu viele negative Berichte von Reisenden gehört und gelesen. Trotzdem wollten wir Vietnam eine Chance geben und wir haben es wirklich nicht bereut, denn:

Vietnam war für uns Liebe auf den ersten Blick. Ein Land, das dich mit Chaos empfängt, mit Herzlichkeit umarmt und mit Schönheit verabschiedet. Wir reisten von Nord nach Süd. Von Hanois Gassen über die Halong-Bucht bis in die vibrierende Energie von Ho Chi Minh City. Zwischendrin: Berge, Buchten, Geschichte, Taifune und unzählige Schüsseln Pho.

Zweieinhalb Wochen voller Kontraste und Emotionen.

Unsere Vietnam Rundreise

1. Hanoi – Hupen, Eiermilchkaffee und Herz

Hanoi ist Energie. Roller, Garküchen, hupende Strassen und mittendrin Menschen, die das Chaos mit einem Lächeln meistern. Wir schlenderten durch das Old Quarter, tranken den besten Egg Coffee, assen frische Frühlingsrollen, besuchten ein Räucherstäbchendorf, lernten wie man die traditionellen Hüte macht und sassen einfach auf den winzigen Plastikstühlen am Strassenrand, während das Leben an uns vorbeifloss.

Trotz Lärm und Verkehr hat Hanoi eine unglaubliche Seele, laut, aber herzlich.

Tipp: Frühmorgens um den Hoan-Kiem-See spazieren: Tai Chi, Musik, Lachen, hier zeigt sich Hanoi von seiner friedlichen Seite. Und, wenn du Lust auf etwas Aussergewöhnliches hast, dann besuch das Wasserpuppentheater.

2. Bai Tu Long-Bucht – Ein Traum auf dem Wasser

Von der Stadt ins Märchen: Die Bai Tu Long-Bucht befindet sich direkt neben der berühmten Halong-Bucht und war wie eine andere Welt. Kalksteinfelsen, smaragdgrünes Wasser, kleine Boote, Stille. Wir verbrachten einen Tag auf einem Schiff (die Übernachtung wurde aufgrund eines herannahenden Taifuns gestrichen), fuhren mit den Einheimischen zwischen Felsen, sahen den Sonnenuntergang über der Bucht und verliebten uns in diesen wunderschönen Ort.

Tipp: Eine Nacht auf dem Boot lohnt sich. Bucht eine Kreuzfahrt in der Bai Tu Long Bucht, genauso schön wie die Halong Bucht, nur weniger überlaufen.

3. Ninh Binh – Das „trockene Halong“

Nur ein paar Stunden von Hanoi entfernt liegt Ninh Binh, und doch fühlt es sich an wie ein Geheimnis. Denn hier konnten wir nichts unternehmen, wie waren aufgrund des Taifuns Bualoi in der Unterkunft gegroundet (inkl. Stromausfall). Der Taifun forderte über 30 Menschenleben und viele Existenzen. Wir hatten Glück im Unglück. Sturmböen und heftige Regenschauer begleiteten uns und machten es unmöglich, nach draussen zu gehen. Ansonsten blieben wir jedoch verschont. Ein Erlebnis, dass wir nie mehr vergessen werden.

Tipp: Übernachtet in einem Homestay mit Blick auf die Felsen.

4. Dong Hoi – Zwischen Meer und Geschichte

Dong Hoi ist weniger bekannt, aber perfekt zum Durchatmen. Ein kleiner Ort an der Küste, ruhig, freundlich und Ausgangspunkt für die Phong Nha Höhlen, einige der grössten der Welt. Bei unserem Besuch waren die Höhlen leider wegen des Taifuns noch unterspült, deshalb genossen wir das Städchen mit viel Iced Coffee gegen das feuchtheisse Wetter.

Tipp: Früh am Morgen zu den Caves losfahren, weniger Touristen, mehr Genuss. Und Dong Hoi hat wunderschöne, fast leere Strände!

5. Hue – Kaiserstadt am Parfümfluss

Hue ist Geschichte in Farbe getaucht. Zwischen Zitadelle, Tempeln und dem Parfümfluss spürt man noch immer die kaiserliche Vergangenheit. Wir schlenderten durch die alte Festung, sahen Mönche in orangefarbenen Roben und besuchten Gräber von ehemaligen Kaisern der Stadt.

Tipp: Leiht euch einen Roller und erkundet die Gegend auf eigene Faust, der Verkehr ist hier entspannter als in Hanoi.

6. Hoi An – Laternen, Flusslichter und Zauber

Hoi An war Liebe auf den allerersten Blick und bleibt unser Lieblingsort auf unserer Vietnam-Reise. Bunte Laternen, schmale Gassen, alte Handelshäuser, der Duft von frisch Gebackenem und Kaffee. Wir liessen uns treiben, probierten Streetfood, besuchten einen Kaffeekurs und schickten abends kleine Papierlaternen über den Fluss.

Tipp: Frühmorgens oder spätabends ist Hoi An am schönsten, tagsüber ist es sehr touristisch, aber abends leuchtet die Stadt wie ein Märchen. Hier gibt's übrigens die besten Schneider/innen des Landes zu sehr günstigen Preisen. Falls du schon immer ein massgeschneidertes Outfit haben wolltest, ist dies deine Chance!

7. Ho Chi Minh City – Geschichte trifft Gegenwart

Unser letzter Stopp: Ho Chi Minh City (Saigon). Ein Schmelztiegel aus Vergangenheit und Zukunft. Kolonialbauten neben Glasfassaden, Streetfoodstände vor Rooftop-Bars. Wir besuchten das Kriegsopfermuseum, das uns still und nachdenklich werden liess. Abends genossen wir das Chaos aus Licht, Lärm und Leben. Diese Stadt pulsiert in jedem Atemzug.

Tipp: Nehmt euch Zeit für Geschichte. Das Museum ist intensiv, aber wichtig. Danach: besucht die Bui Vien Walking Street. Reizüberflutung ist garantiert, aber ein Ort den man gesehen haben muss..

Das Land und seine Menschen

Vietnam ist widersprüchlich und genau das macht es faszinierend. Laut und still. Schnell und entschleunigt. Hart arbeitend und herzlich.

Die Menschen begegneten uns fast immer mit einem ehrlichen Lächeln. Sie sind neugierig, offen, stolz. Und die Küche? Einfach göttlich. Pho zum Frühstück, Banh Mi zwischendurch, frische Kräuter zu allem. Einfach nur leicht, gesund, geschmackvoll.

Unsere Tipps für deine Vietnam-Reise

1. Von Nord nach Süd reisen (oder umgekehrt). So erlebst du alle Facetten, vom kühlen Norden bis zum tropischen Süden.

2. Busse & Züge statt Inlandsflüge. Die Züge sind langsam, aber ein Erlebnis. Und du siehst das Land wirklich.

3. Essen = Kultur. Iss, wo viele Locals essen. Vietnam hat eine der besten Strassenküchen der Welt.

4. Geduld ist Gold. Verkehr, Verspätungen, Lärm, all das gehört dazu. Einfach tief atmen und mitfliessen.

5. Günstig, aber wertvoll. Vietnam ist preiswert, aber was du bekommst: Gastfreundschaft, Geschmack, Geschichte, ist unbezahlbar.

Fazit: Vietnam, wir kommen wieder...

Vietnam hat uns gefordert und belohnt. Es hat uns gezeigt, dass Schönheit oft im Chaos liegt, dass Menschen wichtiger sind als Sehenswürdigkeiten, und dass eine Schüssel Nudelsuppe Trost, Freude und Zuhause zugleich sein kann.

Von Hanois hupenden Strassen bis zu Hoi Ans Laternenlichtern, von den stillen Gräbern in Hue bis zu Saigons Skyline.... Vietnam hat uns nicht nur gefallen. Es hat uns ehrlich begeistert. Und wir waren bestimmt nicht das letzte Mal dort.