Klein, aber oho: mein Weg zu mehr Selbstbewusstsein

Manchmal denke ich, Selbstbewusstsein ist wie ein Muskel: Wenn du ihn nicht regelmässig trainierst, erschlafft er einfach. Und meiner war, sagen wir’s mal so, lange Zeit ziemlich untrainiert.

Heute bin ich 34, 1.55 m gross, und arbeite immer noch daran, mich in meiner Haut wirklich wohlzufühlen.

Warum das so ist? Tja… fangen wir von vorne an.

Schon als Kind die "Armlehne"

Ich war schon immer klein. Und zwar nicht im süssen, zierlichen Prinzessinnen-Sinn, sondern im „Hey, ich kann dich ja als Armlehne benutzen“-Sinn. Ich hasse es übrigens bis heute, wenn jemand seine Arme auf mir abstützt oder sich gar ganz auf mich lehnt.

In der Schule wurde ich wegen meiner Grösse oft verspottet. Ich war die, die übersehen wurde, im wahrsten Sinne des Wortes. Die, über die Witze gemacht wurden, während sie lächelte, obwohl’s weh tat.

Ich war nie die „heisse Katze“, sondern immer nur die „kleine, härzige Livia“. Klingt nett? War es nicht.

Denn wenn du über Jahre immer wieder in eine bestimmte Schublade gesteckt wirst, beginnst du irgendwann, sie von innen einzurichten.

Ich glaubte, ich müsse doppelt so viel leisten, um ernst genommen zu werden. Ich musste lauter lachen, härter arbeiten, stärker wirken nur um nicht „die Kleine“ zu bleiben.

Selbstbewusstsein, mein lebenslanges Projekt

Heute weiss ich: Selbstbewusstsein fällt nicht vom Himmel. Es ist kein Geschenk, das dir jemand in die Wiege legt, sondern eher wie ein Puzzle, das du dir Stück für Stück zusammensetzen darfst.

Ich arbeite schon seit Jahren daran, seit 15 Monaten auch mit einer wunderbaren Kinesiologin, durch Bücher wie „Das Date mit dir selbst“ (absolute Empfehlung!) und Podcasts, die mich inspirieren, ermutigen und manchmal auch liebevoll wachrütteln.

Und weisst du was? Ich merke Fortschritte. Nicht immer riesige Sprünge, aber kleine, feine Veränderungen.

Ich steh gerader. Ich spreche klarer. Ich nehme mich wichtiger. Nicht im arroganten Sinn, sondern im gesunden. Und das fühlt sich verdammt gut an.

„Die Größe eines Menschen ist nicht in Zentimetern zu messen! … Genau das läßt aber zu, groß zu werden, ohne zu wachsen!“ - Bertram Jacobi (*1963), Dipl.Ing. für Instandhaltung von Kraftwerksanlagen

10 Tipps die mir geholfen haben, mein Selbstbewusstsein zu steigern

Wenn du dich manchmal auch zu klein, zu laut, zu leise, zu irgendwas fühlst, vielleicht helfen dir meine Strategien:

1. Sprich mit dir, nicht gegen dich. Ersetze „Ich bin so blöd“ durch „Ich darf Fehler machen und daraus lernen.“

2. Mach dich sichtbar. Sag, was du denkst. Im Job, online oder im Freundeskreis. Deine Meinung zählt.

3. Körperhaltung = Gefühlslage. Schultern zurück, Kopf hoch. Dein Körper kann dein Gehirn austricksen und umgekehrt.

4. Such dir Unterstützer*innen. Eine Kinesiologin, ein Coach oder eine gute Freundin... jemand, der dich spiegelt, ist Gold wert.

5. Vergleiche weniger. Es ist okay, nicht die Grösste, Schnellste oder Schönste zu sein. Hauptsache, du bist echt.

6. Feiere kleine Siege. Hast du dich heute für dich eingesetzt? Super! Schreib’s auf. Erfolg ist Übungssache.

7. Umgib dich mit Positivität. Podcasts, Bücher, Menschen. All das beeinflusst dich. Wähle weise.

8. Setze Grenzen. Nein sagen ist kein Egoismus, sondern Selbstrespekt in Aktion.

9. Tu Dinge, die dich stolz machen. Egal, ob du joggen gehst, ein Gedicht schreibst oder einfach pünktlich ins Bett gehst. Stolz wächst aus Taten.

10. Humor, Humor, Humor! Lachen ist die charmanteste Art, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen. Wenn du über dich lachen kannst, hat niemand mehr Macht über dich.

Fazit: klein sein, gross fühlen

Ich werde wahrscheinlich nie 1.70 m gross sein (ausser vielleicht mit Plateau-Schuhen und sehr viel Optimismus 😄), aber das ist okay.

Denn wahre Grösse misst man nicht in Zentimetern, sondern in Ausstrahlung, Selbstliebe und der Fähigkeit, sich selbst treu zu bleiben.

Wenn du dich also manchmal klein fühlst, erinnere dich daran: Du darfst wachsen. Innen. Jeden Tag ein bisschen mehr.

Und jetzt du...

Fühlst du dich manchmal auch klein? Wie steht es um dein Selbstbewusstsein? Hast du hilfreiche Tipps? Schreib's in die Kommentare.